London
Selbi Jumayeva, Alisa Verbina, Olha Vinichenko
Steppe Synanthropies: Extant Across Continents
Steppe Synanthropies: Extant Across Continents ist ein Gemeinschaftsprojekt, in dem wir – drei Forschungs-Künstler*innen aus Mitteleurasien – Ornithologie, Computerkunst, Volkskunst, Video und Performance verbinden, um die Routen und Geschichten von Menschen und Vögeln zu reflektieren und zu verknüpfen, deren Lebensräume und -zyklen Grenzen überschreiten und bis heute über Kontinente hinweg bestehen.
Wissenschaftler*innen und nomadische Hirten dokumentieren diese artenübergreifenden Verflechtungen in Liedern und Diagrammen, mit Nadeln und Sensoren. Bewegungen über riesige Distanzen werden durch Satelliten- und Handysignale in planetarischem Ausmaß beleuchtet und mit äußerster Sorgfalt in einen Datenteppich eingearbeitet.
Die komplexe gegenseitige Abhängigkeit von Menschen und Vögeln entfaltet sich jedoch im lokalen Kontext. Der vom Aussterben bedrohte Steppenkiebitz zum Beispiel brütet heute nur mehr in der kasachischen Steppe. Der Vogel bevorzugt die kurzen Gräser der Viehweiden für seine Nistplätze, die durch nomadische und halbnomadische Weidepraktiken entstehen. Der gleichfalls gefährdete Nördliche Kiebitz, ebenfalls ein bodenbrütender Watvogel, der für sein kämpferisches Verhalten gegenüber Raubtieren ebenso bekannt ist wie für seine Fähigkeit, weite Strecken zurückzulegen, ist in Kasachstan und der Ukraine zu einem folkloristischen Symbol für Mut und Willenskraft geworden.
Das Projekt entwirft eine spekulative Kartografie des artenübergreifenden Zusammenlebens und unserer gemeinsamen „Climate Dignity“ auf unserem Planeten.
Übersetzung von Ghazal über den Zug der Kiebitze in der Videoperformance (PDF in Englisch)








