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Warschau

Ernst Logar, Kinga Kiełczyńska

Everyday Fairy Tale

Märchen gehören zu den ersten Geschichten, denen wir im Leben begegnen. Sie entspringen oft der Hoffnung auf Veränderung, der Anpassungsfähigkeit des Lebens sowie dem Wunsch, die eigenen Lebensumstände zu verbessern. Sie laden uns ein, die Kohärenz unserer Existenz zu erforschen und uns Möglichkeiten der Veränderung vorzustellen.


Beim Übergang vom Zeitalter der fossilen Brennstoffe zu nachhaltigen Energiequellen wird sich die Gesellschaft unweigerlich auf eine Welt mit geringerer Energieverfügbarkeit einstellen müssen. In diesem Projekt spekulieren wir darüber, wie die Energiewende den Alltag der Menschen verändern könnte. Um diese Ideen zu entwickeln, haben wir zwei interdisziplinäre Arbeitsgruppen – eine in Wien und eine in Warschau – gebildet. Dieses experimentelle Format ermutigte die Teilnehmer*innen, ihre angestammten Disziplinen zu verlassen und führte zu zwei Märchen. Die Hauptschauplätze und -figuren wurden durch Fotomontagen von Ernst Logar und ein Video von Kinga Kiełczyńska zum Leben erweckt.


Logars Montagen deuten die Märchen auf der Grundlage ihrer Inhalte und Bedeutungsebenen. In Circle of Gift beschäftigt sich der Künstler mit dem Begriff des Schenkens im Kontext der Interaktion zwischen Mensch und Natur. Triangle of Solarity entwirft eine mögliche Zukunft auf der Basis von erneuerbaren Energiequellen und neuen Formen der menschlichen Zusammenarbeit. Die Materialrecycling-Philosophie des Tisches (Years to Come) spiegelt sich in den Fotomontagen wider, die sich aus Bildfragmenten und Aussagen aus Logars Kunstwerken sowie den Mindmaps der Workshops zusammensetzen.


Kiełczyńskas Video Polarpunk interpretiert das gemeinschaftlich geschaffene Märchen Iona als Animation, die mit Hilfe von KI-gesteuerter sowie mit Prompts generierter Bildsynthese erzeugt wird. Die Frames werden interpoliert, um Bewegung sowie eine traumähnliche Wirkung zu erzeugen. Vor dem Hintergrund ausgedehnter, winterlicher Landschaften wie aus dem Märchen Die Schneekönigin untersucht die Arbeit die kollektiven Aspekte der Technologie und die Art und Weise, wie auf KI-Bildgeneratoren die mündlichen Traditionen des Geschichtenerzählens widergespiegelt werden. Polarpunk verbindet uralte Erzählstrukturen mit neu entstehenden visuellen Sprachen.


Workshopteilnehmer*innen

Wien – Thomas Brandstetter (Spieleforscher), Christian Klösch (Historiker und Kurator für Wissenschaft, Weltraum und Technologie), Corto Maltese (Sozialanthropologe), Christine Muttonen (Politikerin)


Warschau – Piotr Borkowski (Drehbuchautor, Schriftsteller und Pädagoge), Simone De Iacobis (Architektin), Ryszard Kolasiński (Energie- und Umweltanalyst), Małgorzata Kuciewicz (Architektin), Anna Rozwadowska-Rusiniak (Kommunikations-Managerin)


→ Ernst Logar

→ Kinga Kiełczyńska

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